Berufsbilder der Immobilienwirtschaft
Risikomanager:in
Aus der Praxis: Einblick in Berufsbilder in Zusammenarbeit mit der gif, Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V.

DAS ERWARTET SIE IN DIESEM BERUF
Risikomanager:in
Das Immobilien-Risikomanagement erfordert eine strukturierte und analytische Herangehensweise, um Risiken auf verschiedenen Ebenen zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten – von der Immobilie über das Portfolio und dem Fonds bis zum Unternehmen. Risikomanager:in spielen eine zentrale Rolle beim Schutz des Vermögens, indem sie Risikostrategien definieren, Risikolimits überprüfen und Maßnahmen zur Risikominderung vorschlagen. Sie tauschen sich mit verschiedenen Abteilungen aus, analysieren Marktentwicklungen, überprüfen Verträge, nehmen an Besichtigungen teil und bringen ihre Erkenntnisse in wichtige Geschäftsentscheidungen ein. Dabei fungieren sie auch als Berater für die Geschäftsleitung und tragen maßgeblich zur Förderung einer starken Risikokultur im Unternehmen bei.
Ihre Qualifikationen
Hochschulabschluss
Immobilienwirtschaft/-management, BWL, VWL, Mathematik, Statistik, Data Science oder Wirtschaftsingenieurwesen.
Fortbildung
Aufbaustudium/Zertifikate in Immobilienökonomie und/oder Risikomanagement
Sprachkenntnisse
Gute bis sehr gute Ausdrucksfähigkeit in Wort und Schrift auf Deutsch und Englisch, weitere Fremdsprachen je nach Arbeitgeber
Ihre Fachkenntnisse
- Umfassendes Wissen über immobilien-, betriebs- und volkswirtschaftliche Zusammenhänge sowie Kompetenz in der Anwendung statistischer Verfahren und Risikobewertungsmethoden
- Grundlegendes Verständnis für finanzielle und nicht-finanzielle Risikoarten sowie deren Zusammenwirken
- Kenntnisse im Umgang mit Risiken und deren Integration in das Risikomanagement
- Fortgeschrittene Kenntnisse in Immobilien- und Bürosoftware, insb. Excel
Das sollten Sie mitbringen
Potenzielle Arbeitgeber
- Investment- und Fondsmanager
- Banken
- Versicherungen
- Investoren und Bestandshalter
- Projektentwickler
- Corporate Real Estate Manager
- Maklerhäuser und Beratungsunternehmen
- Marktforschungsunternehmen
- Immobilienbewerter und Gutachter
- Gebäudemanager
- Ingenieur- und Architekturbüros
- Städte, Kommunen und Verbände
- Technologieunternehmen
Legende:
- hoher Bedarf
- mäßiger Bedarf
- wenig Bedarf
So könnte Ihr Arbeitsalltag aussehen
Reporting und Risikokommunikation
- Konzeption, Aufbereitung und Präsentation von Risikoberichten für interne Gremien und externe Stakeholder
- Entwicklung und Kommunikation von Handlungsempfehlungen und Korrekturmaßnahmen zur Risikominderung und Verbesserung der Risikoposition
- Ansprechperson für alle Risikothemen und Berater für Fachabteilungen und Geschäftsführung
Risikoidentifikation (-analyse und -bewertung)
- Sammlung, Verarbeitung und Analyse risikorelevanter (Immobilien-) Daten, Berechnung sowie Benchmarking von KPIs bzw. Risikokennzahlen
- Durchführung von Stresstests auf Immobilien-, Portfolio-, Fonds-, KVG- und Unternehmensebene zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit
- Beurteilung von Risiken und Chancen bei Transaktionen (einschließlich Vor-Ort-Begehungen sowie Überprüfung von Due-Diligence-Berichten, Marktanalysen und Gutachten) und ihrer Auswirkungen auf den Fonds bzw. das Unternehmen
- Detaillierte Analyse der relevanten Risiken, einschließlich immobilienspezifischer und operationeller Risiken, mit anschließender Priorisierung nach Handlungsbedarf
Risikostrategie, Richtlinien und Risikomanagementsysteme
- Entwicklung, Analyse und fortlaufende Optimierung der Risikostrategie
- Überwachung und Anpassung von gesetzlichen, vertraglichen und internen Richtlinien, die für den Risikobereich relevant sind
- Durchführung von Funktions- und Systemprüfungen, sowie Weiterentwicklung der Datenhaltungs-, Datenanalyse- und Risikomanagementsysteme
Risikokultur
- Förderung einer starken Risikokultur im Unternehmen durch regelmäßige Schulungen und Workshops
- Sensibilisierung der Mitarbeitenden für risikorelevante Themen, durch formelle Trainings, persönliche Gespräche und kontinuierliche Beratung