Berufsbilder der Immobilienwirtschaft
Facility Manager
Aus der Praxis: Einblick in Berufsbilder in Zusammenarbeit mit der gif, Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e. V.
Definition der Kernaufgabe:
Facility Manager
Ganzheitliches, nachhaltiges und lebenszyklusorientiertes Management von Anlagen und Liegenschaften (Facilities) sowie den dazugehörigen Services für/in Immobilien- und Nicht- Immobilienunternehmen. Facility Services sind anlagen- und gebäudebezogene Dienstleistungen in den Bereichen Fläche und Infrastruktur sowie Mensch und Organisation. Ziel ist die bedarfsgerechte Planung, Bereitstellung, der Betrieb, die Instandhaltung und Verbesserung von Facilities mit allen relevanten Flächen und Infrastrukturen (in Anlehnung an DIN EN 15221-1:2006).
Technische Aufgabenbereiche
- Planung und Management von Gebäuden, Anlagen und Services in den Bereichen Mensch, Organisation, Fläche, Infrastruktur und Technik
- Sicherstellung der Verfügbarkeit der Facilities sowie einer bedarfsgerechten Anlagen- und Gebäudeperformance
- Planung und Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette betrieblicher Immobilienleistungen (Real Estate Services)
- Bedarfsgerechte Konzeption, Bereitstellung, Optimierung und Verwertung von Gebäuden, Anlagen, Flächen und Infrastruktur
- Sicherung und Bereitstellung der bestmöglichen Arbeits- und Produktionsumgebung für Mensch und Organisation
- Bereitstellung, Optimierung und Sicherstellung von Informations- und Kommunikationssystemen zur Unterstützung der immobilienwirtschaftlichen Informationslogistik (vor allem CAD, CAFM, BIM)
- Erhebung, Sammlung und Auswertung betriebsrelevanter Daten, Ermittlung von Kennzahlen sowie eigenverantwortliche Initiierung von Optimierungsmaßnahmen
- Ermittlung von Flächenbedarfen und Nutzererwartungen an Flächen und Anlagen
Strategische Aufgabenbereiche
- Transformation der Unternehmens-/CREM-Ziele und Erstellung/Umsetzung einer eigenständigen FM-Strategie
- Verfolgung von Zielen der Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz sowie des Werterhalts und der Wertsteigerung der Facilities
- Festlegung von Qualitätsstandards für Gebäude, Flächen, Anlagen und Facility Services (bspw. in Form von Service Level Agreements)
- Entwicklung einer Beschaffungsstrategie inkl. Planung der vertikalen Leistungsintegration
- Planung und Steuerung der hybriden Wertschöpfungspartnerschaft in Bezug auf die Umsetzung einer integralen Planung und Dokumentation
- Personalrekrutierung, -entwicklung, Qualifizierung, Steuerung
Operative Aufgabenbereiche
- Operationalisierung, Sicherung und Umsetzung der FM-Strategie hinsichtlich Unternehmens-/CREM Strategie, Sourcing, Nachhaltigkeit und Qualitätsstandards
- Sicherung der Richtlinienkonformität von Gebäuden, Flächen, Anlagen und Facility Services. Wahrnehmung der Betreiberverantwortung
- Prozessmanagement (Planung, Steuerung und Kontrolle) der FM-Prozesse (inkl. Modellierung und Auswertung) und Integration innerhalb der Organisation
- Sicherstellung des Berichtswesens entlang der Zieldefinition gegenüber CREM
Fachliche Kenntnisse
- Grundlegende ingenieur- und wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse
- Umfassendes Spezialwissen und Erfahrungen je nach Art der Unternehmens- und Facility Prozesse
- Umfassendes technisches Verständnis von Anlagen, Gebäuden und Flächen
- Umfassende Kenntnisse im Gebäude- und Energiemanagement
- Kenntnisse betriebswirtschaftlicher Modelle zur strategischen Planung, Umsetzung und Kontrolle
- Umfassende Kenntnisse über infrastrukturelle Services
- Umfassende einschlägige IT-Kenntnisse
- Vertiefte Kenntnisse im Bereich der Digitalisierung und der Gebäudeautomation
- Gute Kenntnisse im Projekt- und Prozessmanagement
Qualifikation
- Abgeschlossenes Hochschulstudium mit immobilien- und/oder ingenieurwissenschaftlichem Bezug, insb. Studiengänge des Facility Managements
- Mehrjährige einschlägige Berufserfahrung
- Immobilienökonomische oder technische Zusatzqualifikation
- Fachspezifische Zertifikate
Persönliche Eigenschaften
- Technisches Interesse und Begabung
- Kommunikationsfähigkeit
- Führungskompetenz
- Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit
- Fachübergreifendes Denken
- Teamfähigkeit
- Verhandlungsstärke
- Interkulturelle Kompetenz
- Mobilität
